Untenstehendes habe ich über eine meiner Leib-und-Magen-Bands für The Gap fabuliert:
Blues, Punk, Weltschmerz und große Erzählungen: Die Berliner Jahre einer großen Band, der es daheim in Australien zu sonnig war.
Mitte der 1980er Jahre zogen einige Australier aus, die mit ihren Bastard-Sound aus Blues, Punk und Weltschmerz in ihrem Heimatland nicht das richtige Umfeld fanden. Zu viele Sonnentage im Land down under für das erweiterte Bandumfeld von The Birthday Party, denen Nick Cave dereinst vorstand. London und Berlin boten da die weitaus bessere Kulisse für die ausgezehrten jungen Männer mit den dunklen Augenringen und ihre traurige Wut.
Diese Compilation der Mute-Serie „An Introduction To…“ zeichnet die Berliner Jahre von Crime & The City Solution nach. Die sind schon 1977 gegründet worden und haben im Lauf der Jahre etliche Umbesetzungen erlebt. Sänger Simon Bonney war die einzige Konstante und seine kehlige Stimme das Markenzeichen der Band. Im Vergleich zu den Vorgängen war „Shine“, das erste Berliner Album, feiner und versöhnlicher geraten. Das ist wohl auch der Violine seiner Frau Bronwyn Adams zu verdanken.
Im Laufe der Jahre gewann das erzählerische Element immer mehr an Bedeutung und fand in der vierteiligen epischen Saga „The Last Dictator“ ihren Höhepunkt. Danach haben sich die Spuren dieser Band verloren. Doch nun spielen Crime And The City Solution wieder, begleitet von Brüdern im Geiste wie David Eugene Edwards (16 Horsepower, Wovenhand) und Jim White (Dirty Three). 2013 soll es ein neues Album geben.
Erschienen bei Mute.
Vor den Jahren in Berlin waren Crime And The City Solution noch rauer und vor allem musikalisch noch näher an dem überaus verehrungswürdigen Ennio Morricone. Daher embedde ich das hier.