Episode 7 meiner höchstpersönlichen Musikbiografie
Mein Leben wäre wohl anders verlaufen, hätte ich in meiner Jugend nicht dieses Fenster in die Welt gehabt. Wenn es sich irgendwie einrichten ließ, bin ich nachmittags zwischen Drei und Vier vor dem Radiogerät gesessen. Lange bevor alle Musik der Welt einen Mausklick entfernt war, hatte ich nur die Ö3 Musicbox und die Plattensammlungen meiner Freude. Sie erzählten mir von einem Leben, das sich besser anfühlen musste als meines in dieser bigotten Provinz.
Es war 1987. Anfang des Jahres war „Warehouse: Songs and Stories“ von Hüsker Dü erschienen und im Frühling spielten sie in Wien. Im Messepalast, wie das Museumsquartier damals hieß. Obwohl ich nicht dort sein konnte, weiß ich das alles doch so genau, weil die Musicbox einen Konzertmitschnitt davon brachte. Moderator der Sendung war Martin Blumenau. Ich kann mich sogar noch an die Worte erinnern, die er damals gebrauchte: „Pardauz! Da war das Bandl aus.“ Ein Lied des Gigs fehlte auf dem Mitschnitt. Ich hatte diese Musicbox auf Kassette gebannt und diese danach viele, viele Male gehört. „Warehouse“ und vor allem „Bed of Nails“ gehören heute noch zu meinen absoluten Favoriten.
Der Text ist so unfassbar schön:
From years and years of practice
I know just how to stand
Alone with perfect balance, hand in hand
Prepared with boards and hammers
And several bags of nails
I could build a wall to lean on
Roof above my mind
I can see you’ve got your own plans
Please don’t drive your nails into this heart of mine