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In den vergangenen Wochen habe ich mehrere Zettel im Postkastl gehabt. Sie wurden von Mal zu Mal größer. Der Inhalt war immer derselbe: Ich hätte heute „in der Zeit von 8 bis 11 Uhr“ die „Zugängigkeit“ meiner Wohnung für die gesetzlich vorgeschriebene Hauptkehrung sicherzustellen.
Um 10:52 war der Rauchfangkehrer des Unternehmens, das mit „Unsere Leistung – Ihre Sicherheit“ wirbt, noch immer nicht da. Also habe ich all meinen Mut zusammengenommen und bei den amtlich beeideten Emissionsorganen angerufen. Schon die Stimme der Dame am anderen Ende der Leitung hat mir eiskalte Schauer über den Rücken gejagt. Ihre Antwort auf mein kleinlaut vorgebrachtes Anliegen:
„Er kummt in zwanz’g Minuten“.
Ich darauf:
„Dann muss ich leider absagen. Ich habe mir bis 11:00 Zeit genommen und muss jetzt zu einem Termin.“
Die eisige Stimme:
„Und wos soll i jetzt mochn?“
Ich:
„Naja, wenn Sie schreiben zwischen 8 und 11, dann versuche ich mich danach zu richten.“
Sie:
„Wann ma schreibn ‚im Lauf des Tages‘ is‘ net guat. Wann ma a Uhrzeit angebn is‘ a net guat. Es is‘ eh‘ wurscht, weu wia ma’s mocht, is‘ sowieso verkehrt.“
Ich muss nun mit diesen Schuldgefühlen leben. Die Besitzerin der eisigen Stimme ist wahrscheinlich eine rauchen gegangen.
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