Ich laboriere zur Zeit an einer hartnäckigen Bronchitis. Mangels Fernseher lümmle ich meistens auf meiner Couch herum, lese, döse oder bemitleide mich. Heute habe ich mir den Jahresrückblick des profil zur hustengeschwellten Brust genommen. „Krise & Korruption“ prangt da am Cover. Alles wie immer also. Auf den Seiten 28 und 29 hat mir dann das Fieber einen Streich gespielt. – Dachte ich zuerst…
Was haben wir denn da? Die Story trägt den Titel „Hauen und bestechen“. Michael Nikbaksh und Ulla Schmid legen darin die Verkommenheit dieser Republik wortreich dar, vergessen nicht auf die großen Affären wie AKH, Noricum oder Lucona, halten aber fest, dass das Erbe der schwarz-blauen Koalition das Jahr 2011 zu einem „fulminante(n) Affärenjahr“ gemacht hat. Und mitten drin prangt ein Inserat für ein neues Mobilfunkprodukt. Das nennt sich „kwikki„, gehört zur YESSS! Telekommunikation GmbH und wirbt tatsächlich mit dem Slogan:
„es ist schon ok, wenn du supernackt bist
aber es muss ja nicht unbedingt jeder wissen
kwikki, die schnelle nummer aus der trafik“
Ganz dunkel erinnere ich mich an die Geschichte mit den neun Telefonnummern des jungen feschen KHG (oder waren es acht?), die heuer im August eifrigst diskutiert wurde. Und ich denk mir meinen Teil zum Thema „impactstarke, aber vollkommen deplatzierte Werbung“.